Die Nacht zum 15.07.2021.
Es ist ca. 3:00 Uhr:
Jetzt gehen die Sirenen, Katastrophenalarm, nein Feueralarm.
Egal, mit dem 3. Signal gingen alle Lichter in Lohrsdorf aus, auch der Handyempfang war gestört. Es ging nichts mehr.
Es kam niemand von offizieller Seite, der uns zur Seite gestanden wäre.
Wir waren nun mit den Lohrsdorfen auf uns alleine gestellt.
Wir haben uns von einer Baustelle die Absperrungen geholt und die Einfahrt nach der Lohrsdorfer Bushaltestelle abgesperrt, dass niemand mehr, trotz unserer Hinweise, weiterfahren konnte.
Wir mußten teilweise diskutieren mit so manchen Autofahrern, dass es hier eben nicht mehr weiter geht.
Und wir hören das Rauschen dieses Tsunamies, wird er Lohrsdorf noch treffen ? Wir hatten Glück, der Bahndamm der Ahrtalbahn hat uns geschützt.
Es war verwirrend, ganz Lohrsdorf hatte keinen Strom, am Bahnübergang blinkten die roten Lampen, als ob gleich ein Zug kommen würde.
Es ist ca. 4:30 Uhr:
Wir haben nun alle große Angst, die beiden Männer, die sich in einem Baum die ganze Zeit festgehalten haben, rufen nicht mehr. Haben sie die Kraft verloren und sind ertrunken in der Flut ?
Es wird so langsam hell es ist ca. 6:00 Uhr:
Die Sonne bahnt sich so langsam ihren Weg ins Tal. Wir hören wieder die Hilfeschreie der beiden Jungs.
Uns allen fällt mehr als nur ein Stein vom Herz.
